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Von der Küste in die Berge

Von der Küste in die Berge
Touren und Reisen

vor 2 Tagen

Wenn das salzige Meeresrauschen langsam hinter dir verblasst und sich am Horizont die Konturen mächtiger Bergketten zeigen, beginnt eine der eindrucksvollsten Cabriotouren Europas. Die Verbindung von Küste und Gebirge ist mehr als nur ein landschaftlicher Reiz – sie ist ein Wechselspiel der Elemente, der Kulturen und des Fahrgefühls. Offenes Fahren erlaubt es, all das hautnah zu erleben: das Licht, die Gerüche, die Geräusche und den ständigen Wandel der Umgebung.

Diese Art von Strecke verspricht nicht nur Abwechslung, sondern auch echtes Roadtrip-Feeling – mit vielen Zwischenstopps, regionalen Spezialitäten, Fotospots und atemberaubenden Aussichtspunkten. Wer auf der Suche nach einer Route ist, die Meeresbrise mit Höhenluft verbindet, findet in Europa unzählige Möglichkeiten, die unterschiedlicher kaum sein könnten – aber immer eins gemeinsam haben: das Gefühl, unterwegs wirklich etwas zu erleben.

Italien Gardasee 2

Start am Meer: Mediterranes Flair, sanftes Einrollen

Die Reise beginnt oft entspannt. Die Küstenstraßen entlang des Mittelmeers – ob in Frankreich, Italien, Kroatien oder Spanien – laden ein zum entspannten Gleiten mit Blick auf das glitzernde Wasser. Hier läuft der Motor noch ruhig, die Landschaft ist offen, die Stimmung leicht. Die mediterranen Städte und Fischerdörfer sorgen mit ihrem südlichen Charme für einen sanften Einstieg in die Tour.

Gerade in den frühen Morgenstunden ist es ein Genuss, bei geöffnetem Verdeck an der Küste entlangzufahren, den Duft von Pinien, Salz und blühendem Oleander einzuatmen und erste Zwischenstopps an Aussichtspunkten oder Strandcafés einzulegen. Die Stimmung ist entspannt – ideal, um sich mit dem Auto, der Umgebung und dem Wetter einzufahren.

Die Mitte der Strecke: Übergang, Kurven und Kultur

Sobald du dich vom Meer entfernst, verändert sich die Landschaft. Der Übergang ist oft fließend, aber schnell spürbar. Die Straßen werden kurviger, die Vegetation dichter, die Temperaturen sinken leicht. Zwischen Hügellandschaften, kleinen Flusstälern und steilen Anstiegen bietet sich eine große Vielfalt an Eindrücken. Jetzt beginnt der fahraktive Teil der Strecke – ideal für alle, die das Cabrio nicht nur zum Cruisen, sondern auch zum Fahren nutzen wollen.

Dörfer mit Natursteinfassaden, versteckte Klöster, Weingüter und lokale Märkte säumen den Weg – hier lohnt es sich, öfter mal vom Gas zu gehen und einen Abstecher abseits der Route zu machen. Je nach Region wartet hier eine Fülle an Kulturschätzen und regionaler Küche. In Italien etwa die Trattorien der Toskana, in Kroatien alte Bergdörfer mit fantastischem Blick bis zur Küste, in Spanien Klöster und historische Pässe aus römischer Zeit.

Hoch hinaus: Bergluft, Panoramen und fahrerischer Genuss

Ab etwa 1.000 Höhenmetern verändert sich nicht nur die Aussicht – auch das Fahrgefühl wird intensiver. Pässe wie der Col de la Bonette, das Stilfser Joch, der Mangart oder der Timmelsjoch-Pass bieten spektakuläre Streckenverläufe, enge Kehren und grandiose Ausblicke. Die klare, frische Bergluft, die veränderte Vegetation und die teils bizarren Felsformationen sorgen für ein Fahr- und Naturerlebnis, das man nur mit offenem Dach so intensiv spüren kann.

Ein besonderes Erlebnis ist es, wenn sich während der Fahrt Wolken unter einem auftürmen oder sich plötzlich das Panorama auf ein ganzes Tal öffnet. Auch akustisch verändert sich alles – weniger Stadtgeräusche, dafür Vogelrufe, Windrauschen und das Knirschen der Reifen auf Bergasphalt. Wer oben angekommen ist, kann rasten, eine kleine Wanderung einbauen oder einfach nur die Aussicht genießen. Viele Hochlagen bieten kleine Gasthäuser, Berghotels oder Picknickplätze – perfekt, um die Etappe zu unterbrechen.

Schweiz Brienzer See

Routenvorschläge für Küste-Berge-Kombis

Einige Beispiele, die sich für mehrtägige Cabriotouren eignen – ganz nach Geschmack und Reisedauer:

1. Côte d’Azur – Seealpen – Piemont
Start in Nizza, über den Col de Turini und Col de la Cayolle in die französischen Alpen, dann Richtung Cuneo oder Turin. Mischung aus Küstenflair, Hochgebirge und italienischer Genusskultur.

2. Cinque Terre – Apennin – Chianti-Gegend – Florenz
Start an der ligurischen Küste, über La Spezia und Aulla in den Apennin, durch die Toskana bis Florenz. Ideal für Kultur, Kulinarik und abwechslungsreiche Streckenführung.

3. Kroatische Küste – Plitvicer Seen – Velebit – Slowenische Alpen
Von Zadar aus ins Hinterland, vorbei an Wasserfällen und Felsenlandschaften, über den Vratnik-Pass nach Slowenien. Viele Naturhighlights auf engem Raum.

4. Katalanische Küste – Pyrenäen – Andorra – Aude-Tal
Start in Sitges oder Tarragona, über kleine Passstraßen in die Pyrenäen, weiter nach Andorra und Richtung Carcassonne. Eine Cabrioreise durch wilde Natur, Kultur und stille Hochlagen.

5. Istrien – Gorski Kotar – Julische Alpen – Kärnten
Von der Adria über das kroatische Bergland nach Slowenien und weiter nach Österreich. Großartige Kombination aus mediterranem Start und alpenländischer Zielregion.

Fazit: Vielfalt auf einer Strecke

Cabriotouren, die vom Meer in die Berge führen, bieten ein Maximum an Abwechslung – in Landschaft, Klima, Kultur und Fahrgefühl. Für alle, die das offene Fahren lieben und dabei nicht nur Kilometer, sondern Eindrücke sammeln möchten, ist diese Art von Reise ideal. Der Übergang von sommerlichem Küstenleben in kühle Bergwelten, von Fischgeruch zu Almkräutern, von geraden Straßen zu Serpentinen – all das macht den Reiz dieser besonderen Route aus.

Wer bewusst fährt, plant auch Zeit zum Verweilen ein – an Aussichtspunkten, auf regionalen Märkten oder in kleinen Gasthäusern. Am Ende bleibt das Gefühl, zwei Reisen in einer erlebt zu haben: die entspannte Küstentour und die fahraktive Passfahrt. Und das alles mit offenem Dach – wie gemacht für alle, die den Rhythmus des Landes direkt auf der Straße spüren wollen.