Mit dem Cabrio von Kurve zu Kurve
vor 12 Tagen
Wer das Fahren liebt, kennt das Gefühl: Eine kurvenreiche Straße, das Dach offen, der Motor schnurrt – und vor dir liegt eine Serpentinenstrecke, die nicht nur die Fahrdynamik herausfordert, sondern auch den Blick fesselt. Europas Bergwelten und Küstenlandschaften bieten einige der faszinierendsten Serpentinenstraßen der Welt – spektakuläre Routen, die sich an steilen Hängen emporschrauben oder sich entlang der Küste winden. Perfekt für alle, die die Verbindung aus Landschaft, Technik und Fahrfreude suchen. Hier kommen die eindrucksvollsten Serpentinen Europas – ideal für deinen nächsten Cabrio-Roadtrip.
Alpenpässe für Anspruchsvolle
Die Alpen sind ein wahres Eldorado für Cabriofahrer, die das Kurvenkarussell lieben. In Österreich zählt das Timmelsjoch zu den absoluten Klassikern. Die Hochalpenstraße verbindet das Ötztal mit Südtirol und bietet ein Wechselspiel aus engen Kehren, grandioser Aussicht und alpinem Hochgefühl. Nicht weniger beeindruckend ist die Großglockner-Hochalpenstraße, die sich auf über 48 Kilometern durch 36 Kehren schlängelt – immer mit dem höchsten Berg Österreichs im Blick.
In der Schweiz lockt der Grimselpass mit seiner fast surrealen Straßenführung zwischen Fels und Gletscherlandschaft. Wer noch mehr möchte, kombiniert ihn mit dem Furkapass und dem Sustenpass – eine Dreierkombination für echte Liebhaber der Bergstraße. Diese Passrunde führt durch Hochgebirge, vorbei an Wasserfällen, Seen und spektakulären Panoramen – und bietet ein Fahrerlebnis der Extraklasse. Besonders im Frühsommer, wenn der Schnee noch in den höheren Lagen liegt, sind diese Strecken ein visuelles und fahrerisches Highlight.
Italien: Stilfser Joch und Amalfi-Drive
Kaum eine Serpentinenstraße ist so legendär wie das Stilfser Joch in Norditalien. Mit 48 nummerierten Kehren ist sie nicht nur ein visuelles Highlight, sondern auch eine fahrerische Herausforderung. Die Aussicht auf das Ortler-Massiv belohnt jeden, der sich hinaufgeschraubt hat. Wer nach Süden blickt, entdeckt eine völlig andere Welt: die Amalfitana. Zwischen Positano und Vietri sul Mare zieht sich diese spektakuläre Küstenstraße entlang der Steilküste – eng, kurvig, aber mit einem Ausblick, der süchtig macht. Gerade am frühen Morgen oder am späten Nachmittag entfaltet die Amalfitana ihren ganzen Zauber – und ist dann auch etwas weniger befahren.
Frankreich: Cols und Corniches
Auch Frankreich hat für Cabriofans einiges zu bieten. Der Col de Turini in den Seealpen ist nicht nur bei Rallye-Fahrern beliebt, sondern begeistert auch durch seinen Mix aus Kehren, Tunneln und Aussichtspunkten. Wer etwas weiter westlich unterwegs ist, findet mit dem Col du Galibier, Col d'Izoard oder dem Col de la Bonette (einer der höchsten befahrbaren Pässe Europas) perfekte Serpentinenziele, die jedes Fahrerherz höherschlagen lassen.
Noch spektakulärer wird es an der Côte d’Azur: Die „Trois Corniches“ zwischen Nizza und Menton führen hoch über dem Mittelmeer entlang – mit Blick auf schimmernde Buchten, elegante Villen und das azurblaue Wasser. Die enge Streckenführung verlangt Aufmerksamkeit, belohnt aber mit einer unvergleichlichen Kulisse – besonders bei Sonnenuntergang.
Spanien & Kroatien: Kurven in der Sonne
Auch auf der iberischen Halbinsel gibt es Traumstrecken für Kurvenfans. Die Sierra de Tramuntana auf Mallorca überrascht mit schmalen, gut asphaltierten Straßen, die sich durch karge Gebirgslandschaften und Olivenhaine winden. Besonders die Strecke von Sa Calobra ist legendär: eine spektakuläre Haarnadelstraße, die direkt ans Meer führt – mit einem Tunnel, der fast surreal wirkt.
In Kroatien hingegen warten kurvige Traumstraßen entlang der Adriaküste. Die Magistrale, die sich über Hunderte Kilometer zwischen Meer und Fels schlängelt, gehört zu den schönsten Küstenstraßen Europas. Zwischen Rijeka und Dubrovnik gibt es unzählige Abschnitte, die sich für kurze oder längere Touren eignen – immer mit der Garantie auf Fahrspaß und Meerblick. Früh am Morgen, wenn die Sonne langsam über dem Meer aufgeht, ist diese Route besonders eindrucksvoll.
Skandinavien & Balkan: Unterschätzte Kurvenparadiese
Wer Skandinavien nur mit Weite und Ruhe verbindet, verpasst die fahrerischen Highlights. Die norwegische Trollstigen ist eine der bekanntesten Serpentinenstraßen des Nordens – spektakulär in den Fels geschlagen, mit elf engen Kehren und mehreren Aussichtspunkten. Auch die Atlantikstraße begeistert mit schwungvoller Linienführung und einem Wechselspiel aus Straße, Brücken und Meer. Die Kombination aus dramatischer Natur und moderner Ingenieurskunst macht diese Strecken einzigartig.
Im Balkan dagegen entdecken Abenteurer wahre Geheimtipps: Die Kotor-Serpentinen in Montenegro zum Beispiel – eine Straße mit über 25 Kehren, die sich von der Bucht von Kotor hinauf zur alten Bergfestung windet. Oder die Passstraße durch das Durmitor-Gebirge – wild, abgelegen und ein echtes Kurvenparadies für Puristen. Diese Routen sind oft wenig befahren, aber landschaftlich umso beeindruckender.
Praktische Tipps für die Serpentinen-Tour
Kurvenreiche Strecken erfordern Konzentration und vorausschauendes Fahren – besonders im Cabrio, wo der Fahrspaß schnell von überhitzten Bremsen oder falschem Tempo getrübt werden kann. Gute Vorbereitung ist deshalb wichtig: Bremse und Reifen sollten in Top-Zustand sein, ebenso das Verdeck. Auch Sonnenbrille, Sonnenschutz und ausreichend Wasser gehören ins Gepäck. Wer gerne fotografiert, sollte zudem immer ein Tuch zum Abdecken des Lenkers bereithalten – der wird in der Sonne schnell heiß.
Die beste Reisezeit für viele dieser Routen liegt zwischen Mai und Oktober, wobei es in höheren Lagen auch im Sommer frisch werden kann. Wer antizyklisch unterwegs ist, meidet nicht nur den Verkehr, sondern erlebt die Serpentinenstraßen oft fast für sich allein – ideal für entspanntes Fahren und ungestörtes Genießen.
Fazit: Serpentinen – mehr als nur Straße
Serpentinen sind für viele mehr als nur ein Teil der Strecke – sie sind das Ziel. Der Rhythmus aus Anbremsen, Lenken, Beschleunigen, die ständige Veränderung der Perspektive, das Spiel von Licht und Schatten, die Nähe zur Natur – all das macht das Fahren auf diesen Straßen so besonders.
Ob Alpenpass, Küstenstraße oder Fjordroute: Europas Serpentinen laden ein zu einem Fahrerlebnis, das Kopf, Herz und Sinne gleichermaßen anspricht. Offen fahren, Kurve um Kurve nehmen und dabei die Welt aus einem neuen Blickwinkel erleben – das ist die Magie der schönsten Serpentinen Europas. Und mit jeder Kehre wächst nicht nur die Freude am Fahren, sondern auch die Verbindung zu Landschaft und Straße.
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